MEMBRANTECHNOLOGIEN
Lange Barrierefunktion vs. schnelle Gewebeintegration
Das Prinzip der gesteuerten Knochenregeneration (GBR) beruht auf der Isolation der für die Knochenregeneration notwendigen regenerativen Zelltypen von schnell proliferierenden Epithel- und Bindegewebszellen mit Hilfe einer mechanischen Barrieremembran.1,2
Resorbierbare Membranen aus tierischem Kollagen sind heute der GBR-Behandlungsstandard.3 Die Geschwindigkeit der Biodegradation und die davon abhängige Dauer der Barrierefunktion von Kollagenmembranen hängt vom natürlichen Vernetzungsgrad der Kollagenfasern ab.4
Native Kollagenmembranen werden durch Aufreinigung von tierischem Gewebe wie z.B. Peritoneum oder Perikard gewonnen. Sie sind im Allgemeinen hoch bioverträglich und werden sehr schnell in die umliegenden Gewebe integriert.4 Durch den herkunftsbedingten begrenzten Vernetzungsgrad ist ihre Barrierefunktion allerdings limitiert, was das Potential der knöchernen Regeneration einschränkt, besonders bei anspruchsvollen GBR-Indikationen.5,6
Durch physikalische bzw. chemische Techniken kann der Vernetzungsgrad von nativem Kollagen erhöht werden, wodurch eine Verlängerung der Resorptionszeit erzielt werden kann.4 Dies führt zwar zu einer langsameren Gewebeintegration dieser Membranen, allerdings ist das knöcherne Regenerationspotential deutlich höher als bei nativen Kollagenmembranen.7
Mit der nativen SMARTBRANE und der Familie der Ribose-vernetzten OSSIX®-Membranen (OSSIX® Plus und OSSIX® Volumax) stehen ihnen moderne hoch biokompatible porcine Kollagenmembranen mit einem unterschiedlichen Barriereprofil zur Verfügung.
LITERATUR
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- Gottlow J, Nyman S, Karring T, Lindhe J: New attachment formation as the result of controlled tissue regeneration. J Clin Periodontol 1984;11:494–503.
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